Friedberg Zwar spielen auf dem Pausenhof der Theresia-Gerhardinger-Grundschule bereits wieder vereinzelt Kinder, trotzdem ist noch längst nicht wieder alles beim Alten. Vor allem Grundschulen traf die Umstellung auf den Online-Unterricht vor einigen Wochen ohne Vorbereitung. Damit in Zukunft möglichst alle Kinder mit Rechnern für den Unterricht zuhause ausgestattet sind, wurden Laptops gespendet.
„Wir sprechen hier von einer Größenordnung, mit der man auch etwas anfangen kann“, sagt Gisela Klaus bei der Übergabe der Rechner in der Theresia-Gerhardinger-Grundschule. Die Präsidentin des Rotary Clubs ist stolz auf die 20 Computer, die im Zusammenspiel mit dem Lions Club organisiert und finanziert wurden.
Die Idee, Rechner zu spenden, entstand vor wenigen Wochen. Michael Krupp, Elternbeirat der Theresia-Gerhardinger-Schule und Mitglied des Lions Clubs, hatte die Idee, alte Geräte zu sammeln und den Kindern zu schenken. Parallel begannen die beiden Serviceclubs, die Finanzierung für neue Geräte zu sichern. „Ich kenne den Club von innen und von außen“, berichtet Krupp. Ihm war schnell klar, dass seine Idee dort auf fruchtbaren Boden fallen werde.
Inzwischen sind neben den 20 neuen Laptops 15 alte Geräte gespendet worden. Diese werden den Schülern überlassen. Die neuen Computer sind Leihgeräte, die in der Obhut der Schule bleiben.
Einen Leihvertrag gibt es bereits. Die Familie des Kindes muss einen Laptop beantragen und erhält anschließend eine entsprechende Vereinbarung. Auch Kinder anderer Schulen können bei Bedarf Geräte beim Förderverein entleihen. „Wir haben anfangs alle Friedberger Schulen angeschrieben und Bedarfe abgefragt“, berichtet Krupp. Vorerst bleiben 18 Geräte an der Theresia-Gerhardinger-Grundschule und zwei Computer werden direkt der Vinzenz-Pallotti-Schule zur Verfügung gestellt.
Die Spende ging nicht direkt an die Schule, sondern an deren Förderverein. „Schulen dürfen keine Sachspenden annehmen“, erklärt Klaus. „Der Weg über den Förderverein ist eine gute Lösung“, ergänzt sie. Sabine Sinowetz vom Förderverein der Theresia-Gerhardinger-Grundschule freut sich über die neue Idee, wie über den Förderverein Unterstützung geleistet werden kann.
„Am Anfang war ich etwas skeptisch, dass wır mit der Idee weit kommen“, erzählt Elisabeth Kern, Rektorin der Grundschule. Michael Krupp betont, dass mit der Übergabe der Spende das Projekt nicht abgeschlossen sei: „Das ist wie mit einem Haus ohne Hausmeister. Dann fangen die Leute an, die Birnen rauszudrehen.“ Die regelmäßige Wartung der Geräte ist wichtig. Alle Rechner sind daher zusätzlich mit einem Servicevertrag für zwei Jahre ausgestattet, erzählt Wolfgang Spring, Präsident des Lions Clubs.
Die Wartung wird von der Firma Satnetserver durchgeführt. Krupp freut sich über das große Entgegenkommen des Unternehmens. „Die 15 gespendeten Rechner wurden von Satnetserver umsonst aufgesetzt und mit einer Windows-Lizenz versehen“, sagt er.
Spring erklärt, dass bei Bedarf auch Datensticks zur Verfügung gestellt werden können: „Leider verfügen einige Haushalte nicht über einen Internetanschluss“. Ein Rechner zu Hause ohne die notwendige Verbindung zum Internet sei sinnlos.
Alle Anwesenden zeigen sich zufrieden mit dem Ergebnis. „Angesichts der Situation war schnelles und gemeinsames Handeln erforderlich“, so Rotary-Präsidentin Klaus. Bisher wurden die Kinder, die nicht am Online-Unterricht teilnehmen konnten, einzeln betreut. „Lehrer sind zu Kindern hingefahren. Der Personalaufwand dafür ist natürlich enorm“, berichtet Schulleiterin Kern. (Magdalena Nilles)